Wittner: Trotz Diversitätsversprechen bleibt die Bilderwelt weiß und cis-hetero

© Thomas Pitterle

Johanna Wittner hat in ihrer prämierten Bachelorarbeit ein hochaktuelles und relevantes Thema aufgegriffen: Nämlich, ob für Diversität prämierte Unternehmen ihre Vielfalt auch in ihrer visuellen Kommunikationspraxis leben oder sie vielmehr ein leeres Versprechen geben. Ihre Analyse deckt nicht nur auf, in welchen Bereichen Nachholbedarf besteht, sondern zeigt auch, wie Unternehmen Diversität in ihrer Bildsprache glaubwürdig leben können.

Titel der Arbeit
Diversität in der Unternehmenskommunikation: Gelebte Praxis oder leeres Versprechen?
Eine Bildinhaltsanalyse zur Diversität in der visuellen Kommunikation österreichischer Unternehmen // Universität Wien // Betreuerin: Sabine Einwiller

Sie haben sich für Diversität prämierte und nicht-prämierte Unternehmen angeschaut, wie fällt der Befund aus?

Die Ergebnisse sind tatsächlich ambivalent und abhängig von den betrachteten Diversitätsdimensionen. Beispielsweise sind prämierte Unternehmen hinsichtlich der Dimensionen Geschlecht und sexuelle Orientierung diverser in ihrer Unternehmenskommunikation. Nicht-prämierte Unternehmen machen hingegen die Dimensionen Alter, körperliche und psychische Behinderung, Religion sowie Ethnizität sichtbarer. Prämierte Unternehmen zeigen öfter Personen der FLINTA* und LGBTQIA+ Community, nicht-prämierte Unternehmen dafür häufiger die BIPoC Community. Ich muss hierbei jedoch zwecks wissenschaftlicher Korrektheit betonen, dass diese Unterschiede statistisch nicht signifikant sind.

Kann generell eine Aussage getroffen werden, in welchem Bereich von Diversität die Unternehmen am meisten punkten, bzw. wo Sie einen Aufholbedarf diagnostiziert haben?

Definitiv. In den im deutschen Sprachraum eher fokussierten Diversitätsdimensionen Geschlecht und Alter können die Unternehmen durchaus punkten. In puncto Ethnizität, die beispielsweise im amerikanischen Raum eine viel größere Rolle als hier in Österreich spielt, haben sie einen Aufholbedarf. Wenig Sichtbarkeit gibt es nach wie vor auch für Personen mit Behinderung, die LGBTQIA+ Community, Religionsvielfalt und die Dimension soziale Herkunft. Weiße Personen, die der Cis-Hetero-Normativität entsprechen, sind nach wie vor die dominante Gruppe in den in der Unternehmenskommunikation verwendeten Bildern.

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Meine bevorzugte Social Media Plattform ist … eine sehr visuelle, nämlich Instagram.

Meine Stärken sind … mein Wissensdurst, Organisationstalent und meine Zielstrebigkeit.

In diesen Kommunikationsdisziplinen kenn ich mich besonders gut aus ... interne Kommunikation.

Wenn ich nicht in der Kommunikation arbeiten würde, dann wär ich das geworden ... Musical-Darstellerin am Broadway, das war zumindest als Kind während meiner Musical-Ausbildung mein Traum.

Diese Bücher liegen derzeit auf meinem Nachtkästchen … „Invisible Women“ von Caroline Criado-Perez und „Reise nach Laredo“ von Arno Geiger.

Diese Podcasts hab ich zuletzt gehört ... „Thema des Tages“ zum aktuellen Weltgeschehen und „AHA! Alltags-Wissen“ für Wissenshäppchen zwischendurch.

Diese drei Dinge nehme ich auf die einsame Insel mit ... meine Trompete, eine Polaroid-Kamera und ein Notiz- bzw. Reisetagebuch.

Diese drei Worte fallen mir zum Begriff „Kommunikation" ein ... realitätsformend, erfüllend und lebensnotwendig.


Zur Person
Johanna Wittner ist als Werkstudentin in der Unternehmenskommunikation bei der DONAU Versicherung AG tätig, wo sie sowohl die interne als auch externe Kommunikation unterstützt und sich unter anderem um das Thema ESG kümmert. Neben dem Job studiert sie im 3. Semester berufsbegleitend „Digital Business Communication“ an der FH St. Pölten und hat sich auf Investor Relations und Nachhaltigkeitskommunikation spezialisiert. Das Preisgeld für ihre ausgezeichnete Bachelorarbeit hat sie clever in die Zukunft investiert – es soll später für eine Weiterbildung genutzt werden, um ihre berufliche Laufbahn weiter voranzubringen.

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