#ktag-Interview: M. Rogl über emotionale Intelligenz
Wir freuen uns, Magdalena Rogl als eine der Headliner:innen im heurigen #ktag-Programm ankündigen zu können! Ihre unkonventionelle Karriere von der Erzieherin zur leitenden Diversity-Managerin bei Microsoft Deutschland und ihr Buch „MitGefühl“ machen deutlich, wie wichtig Emotionen auch im beruflichen Umfeld sind. Um die Warteziet bis 25. Juni zu verkürzen, haben wir mit Magdalena Rogl ein Interview über Empathie und emotionale Intelligenz in der Arbeitswelt geführt.
Sie verantworten seit 2021 das Diversity & Inclusion-Program von Microsoft Deutschland. Wie wichtig ist Kommunikationsarbeit in diesem speziellen Bereich?
Mein Start bei Microsoft vor acht Jahren war tatsächlich im Team der Unternehmenskommunikation. In diesem Team haben wir viele neue Formate und Kanäle ausprobiert und dabei immer voneinander gelernt. Bei der Analyse konnten wir immer sehen, dass Themen um Kultur, Diversität, Inklusion und vor allem Formate, über die wir Kolleg:innen in den Vordergrund stellen, am besten funktionieren. Genau diese Erfahrungen und Learnings helfen mir natürlich auch bei meiner Arbeit als Diversity & Inclusion Lead.
Mit welche Herausforderungen sind Sie dabei konfrontiert?
Eines der letzten Projekte, an denen ich im Kommunikationsteam mitgearbeitet habe, war eine Initiative zu inklusiver Sprache, die wir auf drei Säulen fußt: barrierefrei, diskriminierungsfrei, genderneutral. Diese Initiative ist nach wie vor ein viel diskutiertes Thema. Unsere größte Herausforderung war dabei, immer empathisch zu bleiben. Denn es geht nicht um richtig oder falsch. Es geht nicht darum, Mauern, sondern Brücken zu bauen.
In Ihren Vorträgen sprechen Sie oft über die Rolle von Empathie in der modernen Arbeitswelt. Wie nutzen Sie emotionale Intelligenz, um effektiv im Berufsleben zu kommunizieren?
In großen Unternehmen ist es besonders wichtig, die Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren. Denn eine Unternehmenskultur ist nichts, was wir auf eine Website schreiben, sondern das, was wir jeden Tag leben. Unser Team für interne Kommunikation hat starke interne Formate, die alle unterschiedlich sind – und genau das ist so wichtig, denn wir Menschen sind alle unterschiedlich. Das Kommunikationsformat, das bei einer Person gut ankommt, ist vielleicht nicht das richtige für eine andere. Außerdem halte ich es für relevant, verschiedene Feedbackmöglichkeiten anzubieten, um zuhören zu können. Zuhören ist der Teil der Kommunikation, der am meisten unterschätzt wird.
Die Technologiebranche ist wie eine andere einem stetigem Veränderungsprozess unterworfen. Wie schaffen Sie es dabei, flexibel und wendig, gleichzeitig aber auch inklusiv und empathisch zu sein?
Gerade die Innovation hilft dabei: Neue Formate, neue Kanäle, neue Themen fordern und fördern ständige Flexibilität. Dabei haben wir Leitplanken für Barrierearmut und Inklusion, die für alle Formate gelten. Ich bin davon überzeugt, dass gute Datenanalyse für mehr Empathie in der Kommunikation sorgen kann: Wenn wir wissen, wie Formate ankommen, wen wir erreichen, können wir viel über diese Menschen lernen – dadurch bleiben wir empathisch.
Welche Rolle spielt emotionale Intelligenz bei der Bewältigung von Konflikten und der Förderung einer positiven Unternehmenskultur?
Ein großer Trugschluss bei Emotionen ist, zu denken, dass es „gute“ und „schlechte" gäbe. Jede Form der Emotion ist wichtig und kann zu einer positiven Unternehmenskultur beitragen, wenn wir angemessen und intelligent damit umgehen. Um einen solch angemessenen Umgang zu fördern und auszubauen, der uns erlaubt, im beruflichen Umfeld mehr Emotionen als bisher zuzulassen, ist professionelle Kommunikation ein entscheidneder Faktor..
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