14.06.2016

PRVA: „Offenheit statt Kopf in den Sand“ - Das wünschen Journalisten in der IFES-Umfrage zum Thema Krisenkommunikation (Teil 2)

Wunschliste der Journalisten an die PR-Experten gibt Auskunft über Verbesserungsmöglichkeiten

Fest steht, Journalisten nehmen bei größeren Unternehmen mehr Professionalität im kommunikativen Umgang mit Krisen wahr als bei kleineren. Die bessere Bewertung der Kommunikationsarbeit großer Unternehmen im Vergleich zu kleineren liegt nach Einschätzung von PRVA-Präsidentin Susanne Senft vor allem im Ressourcenpool begründet. Die im Allgemeinen kleinen Strukturen der österreichischen Unternehmen limitieren natürlich auch die Größe der Kommunikationsabteilung.

„Das Interesse der Journalisten, an der Umfrage teilzunehmen und damit zu einer Verbesserung der Situation beizutragen, war zu unserem großen Bedauern doch sehr begrenzt“, merkt die PRVA-Präsidentin an. „Die 62 Medienvertreter, die geantwortet haben, sind allerdings durchwegs in leitender Funktion und ihre Antworten sind entsprechend bedeutsam zu bewerten.“

Journalisten sind gegenüber ihren Ansprechpartnern auf Unternehmensseite wesentlich kritischer als diese mit sich selbst. Ihre Wahrnehmung ist, dass viele Unternehmen in der Krise nicht planvoll, sondern nur bedarfsorientiert vorgehen – und sie haben eine lange Wunschliste, die mit „Offenheit statt Kopf in den Sand“ gut zusammengefasst ist:

1. Verlässliche Ansprechpartner sind gefragt – Knapp die Hälfte der befragten Journalisten vermissen eine Auskunftsperson oder Ansprechpartner
2. Offenheit statt No-Comment-Policy
3. Pro-aktives Kommunizieren
4. Ehrlichkeit statt Wahrheit auf Raten
5. Schnelligkeit, wenn es um Reaktionszeiten geht
6. Keine Bevorzugung von bestimmten Medien
7. Wissen um Zeitabläufe in Redaktionen
8. Bessere Nutzung der Möglichkeiten von Online-Kommunikation und Social Media

Unter allen Unternehmen, die in den vergangenen Monaten mit intensiven Krisen zu tun hatten, nennen die Medienvertreter fünf Best-Practice-Beispiele:

1. Die ÖBB im Umgang mit dem Flüchtlingsstrom
2. AUA
3. Voestalpine
4. Mars
5. Bank Austria

Zwtl.: Umfrageergebnisse als PRVA-Auftrag für die Zukunft

„Krisenkommunikation ist eine Königsdisziplin der PR“, betont die PRVA-Präsidentin. „Während die Komplexitäten auf allen Ebenen steigen, steigt auch der zeitliche Druck. Wenn wir diese Situationen gut meistern wollen, brauchen wir hochprofessionelle Kollegen in den Unternehmen und in den Medien.“

Aus diesem Grund wird der PRVA sein Aus- und Weiterbildungsangebot in diesem Bereich intensivieren. Die Themen werden in zwei Schwerpunkten gebündelt: Präsentation von Best-Practice-Beispielen und dem damit verbundenen Erfahrungsaustausch auf der einen Seite und der Diskussion ethischer Anliegen auf der anderen Seite. „Die Medienvertreter kritisieren mangelnden Einsatz von Social Media im Krisenfall und genau in diesem Bereich stehen wir aus ethischer Sicht vor besonderen Herausforderungen“, erklärt Susanne Senft. „Allerdings frage ich mich, wie weit wir hier mit Schulungen und Verhaltensregeln kommen, oder ob hier nicht vielmehr persönliches Verantwortungsbewusstsein und Integrität gefordert sind.“

Präsentationen zur Online-Umfrage „Krisenkommunikation in Unternehmen“ unter: www.prva.at

Rückfragen:
Sabine Fichtinger, PRVA-Generalsekretärin, 01/715 15 40 200, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Die Verbandsarbeit des PRVA wird von folgenden Wirtschaftspartnern unterstützt:  Brau Union, DORDA BRUGGER JORDIS, IFES, Jork Printmanagement, News on Video, ÖBB, Observer, OMV, REWE, Siteimprove, voestalpine, Wien Energie

PRVA: „Offenheit statt Kopf in den Sand“ -  IFES-Umfrage zum Thema Krisenkommunikation belegt: PR-Experten und Journalisten unter Druck (Teil 1)

Downloads: