BERUFSFELD PUBLIC RELATIONS: Karriereguide für den PR-Nachwuchs

Miriam Melanie Köhler / Maike Althaus (Hrsg.)
176 Seiten, Polisphere Verlag, Berlin 2011

Rezension Florian Haas Account Assistant / The Skills Group Wien

Aller Anfang ist schwer? „Kompass“ für den PR-Nachwuchs

Trotz kontinuierlicher Bemühungen um Professionalisierung ist die PR noch immer eine Branche mit freiem Berufszugang. Der potenzielle Nachwuchs muss sich schon zu einem frühen Zeitpunkt seiner Ausbildung die Frage stellen: Wie schaffe ich den Einstieg in dieses Berufsfeld?

Mit ihrem Sammelband haben sich die Herausgeberinnen Miriam Melanie Köhler, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Zentralverband des Deutschen Handwerks, und Maike Althaus, Koordinatorin für Kommunikation und Regierungsbeziehungen beim Energieunternehmens REpower Systems Inc. in Montreal, das ehrgeizige Ziel gesetzt, einen „Karriereguide für den PR-Nachwuchs“ vorzulegen.

Der Grundgedanke hinter dieser Einführung: Etablierte PraktikerInnen geben ihre Erfahrungen an den PR-Nachwuchs weiter. StudentInnen, Young Professionals und Quer- bzw. BerufseinsteigerInnen sind die Zielgruppen der 18 praxisorientierten Texte.

Neben potenziellen Arbeitgebern werden auch die populärsten Branchen, Spezialisierungen sowie Ein- und Aufstiegsmöglichkeiten zum Gegenstand der jeweiligen Texte gemacht. Dort berichten die PraktikerInnen über Alltag, An- und Herausforderungen ihres Tätigkeitsbereichs.

Die ausgewogene Auswahl von AutorInnen sorgt für eine der Komplexität dieses Berufsfelds angemessene Perspektivenvielfalt und lässt den Sammelband zum „Wegweiser“ für EinsteigerInnen werden.

Vielfalt und systematische Herangehensweise sind auch die größten Stärken des „Ratgebers“. Den AutorInnen gelingt es, übersichtliche und prägnante Expertisen über mögliche Karrierewege in der PR-Branche abzugeben. Zudem bieten sie tiefe Einblicke in Arbeitsweise, Projekte und Kultur ihrer jeweiligen Arbeitgeber.

Dass die AutorInnen diese Gelegenheit auch dazu nutzen, ein bisschen Eigenwerbung (oder doch PR?) zu machen, fällt keinesfalls negativ ins Gewicht. Wer würde schon auf die Kompetenz eines PR-Praktikers vertrauen, der seinen Arbeitgeber nicht in gutem Licht darstellen will?

Gerade bei der Verortung einer international ausgerichteten Branche wäre auch ein Blick über die Landesgrenzen wünschenswert gewesen. Sämtliche Texte beziehen sich ausschließlich auf den deutschen Markt und lassen sich natürlich nicht 1:1 auf die heimische PR-Landschaft übertragen.

Dennoch ist den AutorInnen und Herausgeberinnen dieses Sammelbands ein fundierter „Ratgeber“ gelungen, der allen PR-EinsteigerInnen als wertvoller „Kompass“ empfohlen werden kann.