29.09.2017

Sie macht den Hass im Netz erklärbar - Ingrid Brodnig

Die in der Steiermark geborene Journalistin ist zur wichtigsten Erklärerin eines gerade in Wahlzeiten brennenden Online-Phänomens geworden: Hass und Lügen im Netz. Ingrid Brodnig hat sich nach einer Karrierelaufbahn durch Österreichs Qualitätsmedien selbständig gemacht, um sich ganz auf ihr Spezialgebiet digitale Kommunikation zu fokussieren.

2014 erscheint ihr erstes Buch "Der unsichtbare Mensch. Wie die Anonymität im Internet unsere Gesellschaft verändert", in dem sie der Frage nachgeht, ob die Anonymität im Internet der Grund ist, warum so viel Aggression sichtbar wird (ihre kurze Antwort: Die Anonymität ist ein Faktor, aber nicht der einzige Grund). Im Rahmen dieses Buchs hat sie sich auch mit der digitalen Debattenkultur beschäftigt und recherchiert, welche Faktoren dazu führen, dass online oft sehr hart diskutiert wird.

Die Flüchtlingsdebatte im Jahr 2015 hat für eine breite Bevölkerung sichtbar gemacht, wie groß dieses Problem der aggressiven Kommentare ist und dieser Situation hat Ingrid Brodnig in ihrem zweiten Buch zum Thema gemacht: "Hass im Netz" enthält auch Tipps für BürgerInnen, wie sie sich gegen Anfeindungen wehren und wie sie generell für eine sachlichere Debatte eintreten können. Schon damals beschäftigte sich Ingrid Brodnig auch stark mit Falschmeldungen und wie diese das Klima aufheizen: Nach der US-Wahl wurde ersichtlich, dass die Manipulation im Netz eine Gefahr ist - gerade vor Wahlen. Deswegen ist heuer ihr Buch "Lügen im Netz" erschienen, das erklärt, wieso Desinformation online so stark wirkt und was wir dagegen tun können.

Ihr Wissen, was Organisationen und BürgerInnen gegen Hasskommentare und Fake News tun können, vermittelt Brodnig mittlerweile nicht mehr nur in ihren Büchern, sondern auch in Workshops und Vorträgen. Im Wochenmagazin profil erscheint nach wie vor ihre wöchentliche Kolumne #Brodnig.

Ingrid Brodnig wurde vorgeschlagen von Angelika Simma-Wallinger, Kommunikationsleiterin der Caritas Österreich.