Vertrauen statt Verkaufen – Petra Kestler über echte Kommunikation und starke Vorbilder

 

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Petra Kestler gibt spannende Einblicke in ihre Berufswelt, ihre persönlichen Vorbilder und ihre Sicht auf die Zukunft der Kommunikationsbranche. Sie erzählt, warum starke Frauen wie Marie Curie sie inspirieren, welchen Podcasts sie lauscht, wie sie Arbeit und Erholung verbindet – und warum PR weit mehr ist als bloß gute Kommunikation. Ein authentisches Porträt einer Frau, die lieber aus der zweiten Reihe wirkt – aber dabei Großes bewegt.


 Ein Slogan über mich würde so lauten …

Am Ende war das Wort. Am Anfang die Strategie.

Über welches Thema könnten Sie einen Crashkurs geben?

Über einfache Sprache und warum es viel schwieriger ist, Botschaften auf den Punkt zu bringen und verständlich zu formulieren, als wissenschaftliche Abhandlungen zu verfassen.

Welchen Podcast hören Sie gerade?

Meinen All-Time-Favorite „Die Zeit Verbrechen“, „Der Standard Edition Zukunft“ und „Sonne und Stahl“

Mein größtes Vorbild ist …

nicht eine, sondern alle starken, mutigen Frauen, die für ihre Rechte einstehen und ihren Weg gegen alle Widerstände gehen. So wie Marie Curie (ich lese gerade ihre Biografie), die Bahnbrechendes in der Forschung geleistet hat und sich in einer Zeit Gehör verschafft hat, in der Frauen in der Wissenschaft noch keine Stimme hatten. Zudem hat sie ihre Energie und ihre Errungenschaften zeitlebens in den Dienst des Gemeinwohls gestellt.

Wenn Ihr Leben verfilmt werden würde, wie würde der Filmtitel lauten und wer spielt die Hauptrolle?

Die Heldin aus der zweiten Reihe, Kirsten Dunst.

Sind Sie im Urlaub jemand, der gerne entspannt oder Action braucht?

Ich verbinde das gerne – erst Action, dann Erholung. Am liebsten am Wasser.

Was ist der Unterschied zwischen Kommunikation und Public Relations?

Kommunizieren kann jede:r, PR gestalten nicht. Dafür braucht es Fachwissen, Kreativität und ganz viel Know-how.

Welche Musik hören Sie am Weg zur Arbeit?

Keine. Ich lese meistens in den Öffis.

Wie erklären Sie branchenfremden Personen Ihren Job?

Öffentlichkeitsarbeit ist in erster Linie Beziehungsarbeit. Es geht nicht darum, ein Produkt zu verkaufen, sondern Vertrauen in ein Unternehmen, eine Institution oder einen Verein aufzubauen und zu zeigen, wofür es/sie/er steht.

Womit verbringen Sie an einem Arbeitstag die meiste Zeit?

Mit dem persönlichen Austausch, sei es in Meetings mit Kolleg:innen oder mit Stakeholder:innen über Social Media.

Das höre ich gerne über meinen Job

… dass er einen Mehrwert schafft. Ein Mehr an Verständnis und ein mehr an Dialog.

Was ist Ihre Definition von Erfolg?

Wenn mir mein Job auch in 20 Jahren noch dieselbe Freude macht wie heute.

Blicken Sie zehn Jahre in die Zukunft, wie wird sich die Kommunikationsbranche in dieser Zeit verändern?

Die künstliche Intelligenz wird uns zeitintensive und wiederkehrende Tätigkeiten abnehmen und erleichtern, Abnahme und Koordination liegt aber nach wie vor bei den menschlichen Profis. Zudem wird die persönliche Ebene wichtiger. Wem es gelingt, Orte für Begegnung und Meinungsaustausch zu schaffen und sich ein gutes Netzwerk aufbaut, wird auch Gehör finden.