09.09.2014

European Communication Monitor 2014

  • Professor Ansgar Zerfaß und Ingrid Vogl. © leadersnet
    Professor Ansgar Zerfaß und Ingrid Vogl. © leadersnet 

Österreichs Kommunikationsbranche agiert im persönlichen Kontakt und vergibt Chancen bei mobiler Kommunikation

  • Weiterbildung und Networking sind Schlüssel zum Karriereerfolg
  • Vertrauensaufbau zu Stakeholdern stellt Top-Priorität für die kommenden Jahren dar
  • Apps im Kommunikationsportfolio noch nicht angekommen

Wien, 9. September 2014 – PR-Manager in Österreich netzwerken lieber im direkten Kontakt als über soziale Medien, sind mit ihrem Job überdurchschnittlich zufrieden und machen weniger Überstunden als Kollegen in anderen europäischen Ländern. Österreichs Kommunikationsbranche priorisiert Medienarbeit für Print vor jener für Online und kann noch viel Potenzial bei mobiler Kommunikation ausschöpfen. Das sind einige der Ergebnisse des European Communication Monitor 2014, bei dem knapp 2.800 Kommunikationsprofis aus 42 Ländern befragt wurden, darunter auch zahlreiche aus der Alpenrepublik. Die spezifischen Ergebnisse für Österreich wurden am 8. September  von Ketchum Publico gemeinsam mit dem Public Relations Verband Austria und dem Leiter des Forscherteams, Professor Ansgar Zerfaß, in Wien vorgestellt.

Hohe Jobzufriedenheit bei Österreichs Kommunikatoren
Österreichische Kommunikationsprofis sind mit ihrer aktuellen Jobsituation wesentlich zufriedener als ihre europäischen Kollegen, lediglich die dänischen Kommunikatoren liegen vor ihnen auf Platz 1. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass heimische PR-Manager mit interessanten Aufgaben herausgefordert werden (87 %) und Wertschätzung von ihren Vorgesetzten und Kunden erhalten (71 %). Auch die wenigen Überstunden könnten zur Zufriedenheit beitragen: Österreichs PR-Manager arbeiten kürzer als ihre europäischen Kollegen. Während jeweils etwas mehr als ein Drittel mehr als 10 % bzw. 25 % zusätzlich zu in ihrem Arbeitsvertrag vereinbarte Stunden arbeiten, arbeiten 22 % weniger oder genau die vereinbarten Stunden und somit weniger als der europäische Durchschnitt.

„Strategische Kommunikation wird nicht nur in Unternehmen immer wichtiger. Im internationalen Vergleich ist die Branche in Österreich gut aufgestellt – die empirischen Ergebnisse zeigen das sehr deutlich“, so Professor Ansgar Zerfaß, von der Universität Leipzig, der die von Forschern aus mehreren Ländern durchgeführte Studie konzipiert hat.

Weiterbildung ist Schlüssel zur Karriere
Wer sich seine Karriere in der Kommunikationsbranche aufbauen will, kommt an Weiterbildung nicht vorbei. Zusätzliche Ausbildungen sind der wichtigste Booster für die Karriere gefolgt von einem intensiven Networking und einem fachbezogenen Studium. Karriereförderliche Mentoringprogramme sind in Österreich jedoch unterentwickelt. 40 % sagen, sie hatten noch nie einen Mentor und liegen somit 7 Prozentpunkte über dem europäischen Durchschnitt. Jene, die von einem Mentor unterstützt wurden, heben vor allem den Zugang zu exklusiven Informationen (77 %) und Netzwerken (66 %) hervor und unterstreichen die hohe Bedeutung von Networking für Erfolg in der Kommunikationsbranche.

“Das Interesse an Aus- und Weiterbildungsangeboten ist in Österreich außerordentlich groß“, betont PRVA-Präsidentin Ingrid Vogl. „Die Kolleginnen und Kollegen suchen vor allem Lehrveranstaltungen mit viel Praxisbezug. Sie verbinden neues Wissen und die Gelegenheit zum Netzwerken. Mit der im Sommer 2014 gegründeten Kommunikationsakademie hat der PRVA dieses Angebot weiter ausgebaut.“

Networking-Instrumente noch sehr klassisch – Social Media im Hintertreffen
Österreichs Kommunikatoren gehen das Netzwerken noch relativ traditionell an. So überwiegt vor allem persönlicher Kontakt beim Networking. Mit 35 % wird dieses Instrument in Österreich wesentlich häufiger verwendet als im Rest Europas mit 23 %. Dagegen hat sich Social Media als Networking-Tool in Österreich noch nicht stark durchgesetzt, lediglich 14 % nutzen es dafür (Europa: 27 %). Wenn Social Media zum Einsatz kommt, dann vor allem die professionellen Social Networks wie XING und Linkedin, wobei auch hier die europäischen und vor allem die deutschen Kollegen die Nase vorne haben (A: 62 %, D: 76 %, Europa 72 %). Dafür werden Blogs, Facebook und Google+ in Österreich für Networking-Zwecke häufiger eingesetzt als im europäischen Durchschnitt.

Vertrauensaufbau ist Priorität für die kommenden Jahre
Daher erstaunt es, dass die digitale Revolution kaum als Kernthema für die nächsten Jahre im Kommunikationsmanagement gesehen wird. Stattdessen stellt der Faktor Aufbau und Festigung von Vertrauen eines der wichtigsten Kommunikationsthemen bis 2017 dar. Bei der Wahl der wichtigsten Kommunikationskanäle, um Vertrauen bei den Dialoggruppen aufzubauen, ist Österreich gleichauf mit Europa: Online-Kommunikation und persönliche Kommunikation sind die zwei wichtigsten Parameter. Gleich darauf folgen Medienarbeit für Print- bzw. Online-Medien, wobei österreichische PR-Manager Print-Medienarbeit wichtiger als Online-Medienarbeit erachten, während ihre europäischen Kollegen gegengleich priorisieren.

Vergebene Chancen bei mobiler Kommunikation
Als Weiterführung der Online-Kommunikation stellt mobile Kommunikation keinen Trend mehr dar, sondern ist mittlerweile integraler Bestandteil der Kommunikationsarbeit. Als Herausforderungen werden dabei Konzepte, die tatsächlich Mehrwert bieten, sowie die Integration mit anderen Kanälen gesehen. Überdurchschnittliche viele Kommunikationsabteilungen haben auch bereits eine mobile Unternehmenswebsite implementiert (Österreich: 68 %, Europa: 61 %). Was die Apps für Smartphones und Tablets betrifft, liegt Österreichs Kommunikationsbranche noch unter dem Durchschnitt. Nur 30 % bzw. 27 % der heimischen Unternehmen haben Apps für Smartphones bzw. Tablets.

„Unternehmen in Frankreich, den Niederlanden oder Dänemark setzen viel stärker auf Apps als hierzulande. Österreich hat eine der weltweit größten Handy- und Smartphonedurchdringung, hier liegt noch viel Potenzial brach. Es dürfen nicht mehr nur Endkonsumenten als Zielgruppe für Apps gesehen werden. Auch im B2B-Umfeld sowie für die interne Kommunikation sind Apps ein ausgezeichneter Kanal, um ansprechende Inhalte zu kommunizieren“, sagt Saskia Wallner, Geschäftsführerin Ketchum Publico.

Den Österreich-Bericht zum European Communication Monitor 2014 finden Sie unten zum Download. Die europaweiten Ergebnisse finden sich auf www.communicationmonitor.eu; dort erhalten Sie auch die Ergebnisse aus den letzten Jahren.

Über den European Communication Monitor (ECM)
Der ECM wird regelmäßig von einem Verbund von elf europäischen Universitäten erstellt. In diesem Jahr wurden dafür im März knapp 2.800 Kommunikations-Profis aus 42 europäischen Ländern befragt, davon 132 aus Österreich. Geleitet wurde die Umfrage von Prof. Dr. Ansgar Zerfaß, (Universität Leipzig), Geschäftsführer der European Public Relations Education and Research Association (EUPRERA). Weitere Details über die Umfrage unter www.communicationmonitor.eu

Über EUPRERA:
Die European Public Relations Education and Research Association (EUPRERA), Brüssel, ist die europäische Forschungsorganisation im Bereich strategischer Kommunikation. Ihr Ziel ist es, Innovationen in Wissenschaft und Lehre zu stimulieren. Mit rund 600 Mitgliedern in mehr als 30 Ländern – darunter die meisten Universitäten mit einschlägigen Studiengängen und PR-Professoren auf dem Kontinent – liegen die Schwerpunkte bei gemeinsamen, transnationalen Forschungs¬projekten und dem Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Kommunikationspraxis. www.euprera.org

Über den PRVA
Der Public Relations Verband Austria ist der unabhängige, auf Freiwilligkeit basierende Verband der Kommunikationsexpertinnen und -experten in Unternehmen, Agenturen und Organisationen. Als aktive Standesvertretung hat sich der PRVA die Professionalisierung des Berufsfeldes und dessen Weiterentwicklung zum Ziel gesetzt. Gleichzeitig will der PRVA einen hohen Qualitätsstandard sicherstellen und bietet dazu ein breites Angebot an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, vielfach in Kooperation mit Bildungsinstitutionen und Universitäten. Als Impulsgeber der Branche deklariert der PRVA hohe ethische Standards, pflegt internationale Beziehungen und fördert Vernetzung, Informations- und Meinungsaustausch der Kollegenschaft. www.prva.at 

Über Ketchum Publico:
Ketchum Publico ist eine der führenden Kommunikationsagenturen Österreichs. Wir kombinieren starke Ideen mit Präzision und Umsetzungsstärke. So schaffen wir für unsere Kunden in Kommunikationsfragen einen Durchbruch: sei es im Großen oder im Kleinen, operativ oder strategisch, gedanklich oder in den Ergebnissen. Hervorgegangen aus dem lokalen PR-Pionier Publico, sind wir heute mit Begeisterung Teil von Ketchum, einer der weltweit kreativsten und erfolgreichsten Communication Consultancies mit rund 2.800 Mitarbeitern in mehr als 100 Büros in 70 Ländern.
Wir beraten, begleiten und unterstützen Unternehmen, Organisationen und öffentliche Institutionen vorwiegend aus den Bereichen Telekommunikation und IT, Industrie, dem Gesundheitswesen und dem Finanzbereich ebenso wie aus der Konsumgüterindustrie. Inhaltlich spannen wir den Ideen- und Umsetzungsbogen von klassischer Unternehmenskommunikation, Krisenkommunikation und Litigation PR über Mitarbeiter- und Change Kommunikation bis zur Entwicklung von Marken und Integrierten Kampagnen. Weltweit arbeitet Ketchum unter dem Motto break through – ein Anspruch, mit dem wir uns auch in Österreich identifizieren: Wir übertreffen Erwartungen mit starken Ideen und bringen Botschaften und Gedanken wirkungsvoll auf den Weg. Das meinen wir mit unserem Versprechen, für unsere Kunden einen Durchbruch zu schaffen. www.ketchum-publico.at 

Rückfragehinweis Ketchum Publico:
Dr. Saskia Wallner, Geschäftsführerin
0664-808 69 109
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Rückfragehinweis PRVA:
Susanne Senft, Vizepräsidentin
0664-248 72 75
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